Notar­haf­tung

Ein Notar, der bei sei­ner Tätig­keit gel­ten­des Recht ver­letzt, haf­tet für den dadurch ent­ste­hen­den Scha­den.  Nota­re sind ver­pflich­tet, eine ent­spre­chen­de Haft­pflicht­ver­si­che­rung abzuschließen.

Die Notar­haf­tung ist zwar in der Höhe unbe­schränkt. Sie ist aber dahin­ge­hend ein­ge­schränkt, dass der Notar bei ledig­lich fahr­läs­si­gem Han­deln nur dann in Anspruch genom­men wer­den kann, wenn der Ver­letz­te nicht auf ande­re Wei­se Ersatz zu erlan­gen ver­mag (sog. Subi­si­diä­re Haf­tung). Ledig­lich bei vor­sätz­li­chem, also bewuss­tem Han­deln gegen Recht und Gesetz, haf­tet der Notar sofort und unmit­tel­bar für einen durch sein pflicht­wid­ri­ges Han­deln ver­ur­sach­ten Schaden.

Beim Bau­trä­ger­ver­trag hat dies ent­schei­den­de Bedeu­tung für die Vor­ge­hens­wei­se des Käu­fers vor Beur­kun­dung des Bau­trä­ger­ver­tra­ges: Der Käu­fer soll­te den Ent­wurf des Bau­trä­ger­ver­tra­ges von einem sach­kun­di­gen Juris­ten auf tat­säch­li­che und mög­li­che Rechts­ver­stö­ße hin über­prü­fen las­sen und das schrift­li­che, mög­lichst detail­lier­te Prü­fungs­er­geb­nis mit den doku­men­tier­ten tat­säch­li­chen oder mög­li­chen Rechts­ver­stö­ßen dem Notar vor­le­gen. Beur­kun­det der Notar dann den Bau­trä­ger­ver­trag, ohne sich mit den bean­stan­de­ten Ver­trags­klau­seln ein­ge­hend aus­ein­an­der­zu­set­zen, han­delt er im Zwei­fel mit beding­tem Vor­satz und haf­tet dem Käu­fer damit unmit­tel­bar für den dar­aus ent­ste­hen­den  Scha­den. Der Notar kann den geschä­dig­ten Käu­fer bei einem Scha­dens­fall dann nicht mehr mit dem Hin­weis auf sei­ne sub­si­diä­re Haf­tung an den Bau­trä­ger ver­wei­sen, son­dern muss ohne Rück­sicht auf die Haf­tung des Bau­trä­gers selbst für den ent­stan­de­nen Scha­den ein­tre­ten (vgl. auch Bau­trä­ger­ver­trag prü­fen las­sen ).

Bauträgervertrag
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